Wie weiter mit dem Stausee Tremnitz?

Stauanlage Tremnitz
Der Tremnitzer Stausee ist ein beliebtes Ausflugsziel gerade in Zeiten der Corona-Pandemie. Hier kann man – nur wenige Kilometer von den Stadtkernen Elsterberg und Greiz entfernt - wunderbare Natur direkt am Wasser genießen. Und wenn man Glück hat, kann man hier auch seltene Vogelarten beobachten, etwa den Zwergtaucher oder den auf der Roten Liste stehenden Schwarzstorch, berichten Ornithologen. Das Gebiet am Tremnitzer Stausee ist nicht so überlaufen wie zum Beispiel die Talsperren Zeulenroda oder Pöhl. Genau richtig in Corona-Zeiten, finden Wanderer, die am Tremnitzer Stausee regelmäßig Erholung suchen und Sonne tanken.

Die Freude der in Tremnitz Erholungsuchenden wird in diesen Tagen allerdings getrübt. Die Stauanlage wurde zu DDR-Zeiten als Bewässerungsspeicher für die Landwirtschaft errichtet.  Doch dafür wird der Tremnitzer Stausee aktuell nicht mehr genutzt.  Und so trägt sich die Thüringer Landesregierung mit dem Gedanken, den Stausee aufzugeben.  Nach dem Gesetz ist das Land Thüringen für die Instandsetzung bzw. die Beseitigung so genannter herrenloser Speicher zuständig. Zu denen gehört neben der Stauanlage Tremnitz auch die direkt an einer anderen Elsterberger Stadtgrenze, unterhalb des Ortsteils Kleingera, gelegene Stauanlage Greiz-Ringelbach. Aus dem herrenlosen Speicher Büna, nahe Arnsgrün/Bernsgrün, wurde das Wasser bereits abgelassen. Hier ist auf Grund der Schneeschmelze nur noch wenig Wasser zu sehen. Der Speicher verkommt zum Tümpel, in dem sich Schilf angesiedelt hat.

Stauanlage Büna
Dieses Schicksal soll der Stauanlage Tremnitz möglichst erspart bleiben, hoffen die Elsterberger und Greizer. Deshalb wurde eine Unterschriften-Aktion initiiert, die sich für den Erhalt der Stauanlage ausspricht. Gut möglich, dass der Tremnitzer Speicher so als Naturparadies erhalten  bleibt. In Beantwortung einer Kleinen Anfrage des Thüringer FDP-Landtagsabgeordneten Dirk Bergner schreibt die Landesregierung: „Ein Sonderfall ist die Stauanlage Tremnitz. Diese wird von der Thüringer Landgesellschaft im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz betrieben. Eine abschließende Entscheidung zur Stilllegung der Anlage ist hier noch nicht getroffen.“

Sollte das zuständige Ministerium entscheiden, dass die Stauanlagen Büna und Greiz-Ringelbach nicht mehr für die Aufgabenerfüllung des Landes benötigt werden, würden diese beseitigt. Zuvor aber soll

Stauanlage Greiz-Ringelbach

mittels Ausschreibung festgestellt werden, ob es private Interessenten für den Weiterbetrieb bzw. die Wiederinbetriebnahme der Speicher gibt, heißt es in der Landtagsdrucksache.  Gleiches gilt auch für Tremnitz, wenn sich die Thüringer Landgesellschaft gegen den Weiterbetrieb der dortigen Stauanlage entscheidet. 

Zu allen drei Stauanlagen hat Dirk Bergner nun noch einmal detailliert nachgefragt. Die Antworten der Thüringer Landesregierung stehen noch aus.

  

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