Endlich Nachnutzungskonzept für JVA Hohenleuben entwickeln!
Das
Personal, das derzeit in Hohenleuben beschäftigt ist – insgesamt 382
Beschäftigte, könne in Zwickau entsprechend seiner Eignung, Befähigung und
Leistung weiterbeschäftigt werden. Bislang gebe es aber auch dazu im Artikel 7
des Staatsvertrages nur sehr allgemeine Regelungen und im Thüringer
Personalentwicklungskonzept für den Justizvollzug aus 2019 seien die
anstehenden Veränderungen noch nicht abgebildet.
Auf
Bergners Frage, welche Weiternutzungsmöglichkeiten es für das Gelände und die
Gebäude der JVA Hohenleuben gibt, antwortet der zuständige Minister Dirk Adams:
„Derzeit sieht die Landesregierung keine Weiternutzungsmöglichkeiten für das
Gelände und die Gebäude der JVA Hohenleuben.“ Auch ein Weiterbetrieb der in der
JVA Hohenleuben angesiedelten Produktionszweige und Ausbildungsgänge sei in
Ostthüringen nicht möglich. Sowohl die Eigenbetriebe als auch die
Unternehmerbetriebe der JVA Hohenleuben dienen der Beschäftigung der Gefangenen
und werden mit Eröffnung der JVA Zwickau gegenstandslos. Die Beschäftigung der
Gefangenen werde in der neuen Anstalt fortgeführt. Gleiches gelte für die
berufliche Aus- und Weiterbildung der Gefangenen.
„An
der JVA hängen in Hohenleuben sehr viele Arbeitsplätze – auch solche in der
städtischen Infrastruktur. Das Gelände der JVA ist im Zentrum Hohenleubens
zudem sehr präsent – liegt es doch direkt hinter Markt und Kirche. Es wäre eine
Katastrophe für die weitere Entwicklung der Stadt, wenn das Land keine
Nachnutzung für das Areal zum Datum der Schließung der JVA parat hätte und die
Gebäude dem Verfall preisgegeben würden“, sagt Dirk Bergner. „Ich fordere die
Landesregierung auf, diesbezüglich schnellstens mit der Landrätin des Kreises
Greiz und der Bürgermeisterin Hohenleubens ins Gespräch zu kommen.“
Hintergrund: Die Freistaaten Sachsen und Thüringen hatten am 15. April
2014 mit einem Staatsvertrag den gemeinsamen Bau und Betrieb einer JVA in
Zwickau vereinbart. Mit der baulichen Fertigstellung ist nach Mitteilung der
Thüringer Landesregierung nunmehr im Jahr 2024 zu rechnen. Bislang machte das
Vorhaben mit erheblichen Kostensteigerungen Schlagzeilen. Ursprünglich waren
die Kosten für den Neubau mit 150 Millionen Euro beziffert worden, mussten aber
bald auf 175 Millionen korrigiert werden. Aktuell geht man davon aus, dass das
Projekt Baukosten in Höhe von 235 Millionen Euro verschlingen wird. Weitere
Preissteigerungen, die sich aus den allgemeinen Baukostensteigerungen ergeben,
sind jedoch nicht ausgeschlossen. In Zwickau sollen künftig 450 Gefangene aus Zwickau und 370 Gefangene
aus Thüringen untergebracht werden.
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