Länderübergreifend Kultur besser vermarkten

 


"Unglaublich, was der Bezirk Oberfranken in Lichtenberg auf die Beine stellt. Ich habe davor allerhöchsten Respekt", sagt Dirk Bergner.  Wie oft ist Thüringens Landtagsvizepräsident und Hohenleubens Bürgermeister in der Vergangenheit am Henri-Marteau-Haus vorbeigefahren, ohne auch nur zu ahnen, welche Investitionen die Oberfranken hier tätigen.

Der weltberühmte Geiger und Komponist hatte sich 1913 in Lichtenberg eine Villa bauen lassen, in der er 1934 auch starb. Sein Grab befindet sich in der weitläufigen Parkanlage hinter dem Haus, von dort aus haben Besucher einen tollen Blick auf die örtliche Burg. Das Objekt, das heute dem Bezirk Oberfranken gehört, hat sich zu einer bekannten Meisterschule gemausert – auch weil die Oberfranken hier kräftig investierten. Die Villa selbst erstrahlt im Glanze der Marteau-Zeit und ist heute ein Haus voller Musik. In Marteaus Arbeitszimmer, in dem der Meister einst komponierte, versuchen heute junge Musiker unter kundiger Anleitung ihr Flügel-Spiel zur Perfektion zu bringen.

Da die Villa unter Denkmalschutz steht und selbst keinen Platz bietet für einen Konzertsaal, wird aktuell ein Konzertsaal gebaut. Um die Ansicht des denkmalgeschützten Ensembles nicht zu stören, geschieht der Bau unter Tage. Dirk Bergner, der das Objekt auf Einladung des Bezirksrats Thomas Nagel besuchte, war begeistert – auch vom Aufwand, den der Bezirk Oberfranken bei der Ausgestaltung des Konzertsaales betreibt. Bezirkstagspräsident Henry Schramm erläuterte Bergner das Projekt. Der Projekt-Verantwortliche Dr. Ulrich Wirz führte Thüringens Landtagsvizepräsidenten durch die Villa.

„Hier müssen wir länderübergreifend Kooperationen zu Stande bringen“, sagte Dirk Bergner. „Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen, dass in diesem wunderbaren Ambiente auch die Vogtland-Philharmonie Greiz-Reichenbach auftreten könnte.“

Mit seinem Lichtenberger Bürgermeister-Kollegen Kristan von Waldenfels freute sich Bergner auch über den Beschluss, die Höllentalbrücken zu bauen. Kurz hatte Peter Meyer, Direktor der Bezirksverwaltung Oberfranken, am Rande des Marteau-Haus-Besuchs über diese Projekt informiert. „Das wird den Tourismus im Höllental und am Rennsteig ankurbeln“, ist sich Dirk Bergner sicher. „Von diesen oberfränkischen Projekten – Marteau-Haus und Höllentalbrücken -  kann auch die Thüringer Grenzregion profitieren. Wir sollten aber schnell länderübergreifend ein gutes Vermarktungskonzept finden – vielleicht zusammen mit der Euregio Egrensis.“

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Endlich Nachnutzungskonzept für JVA Hohenleuben entwickeln!

Sieht die Landesregierung auch Ostthüringen?

Wie weiter mit dem Stausee Tremnitz?