Papier aus Greiz in aller Welt gefragt
In der Firma Köhler Greiz GmbH & Co. KG, die im März durch das Corona-Virus, das in der Belegschaft grassierte, arg gebeutelt war, ist man froh, dass sich die Lage auf dem Weltmarkt aktuell wieder etwas entspannt. Denn die Corona-Pandemie macht den Papiermachern aus Greiz – ebenso wie allen Unternehmen, die weltweit agieren - nach wie vor das Leben schwer.
Der bunte Bastelkarton, der in Greiz hergestellt wird, wird nicht nur innerhalb Europas verkauft, sondern bis nach Taiwan und Übersee verschifft. Immer neue Ideen sind gefragt, um die Absatzzahlen weiter zu erhöhen. So werden Handyherstellern aus Karton hergestellte Verpackungen angeboten. Die liegen in einer zunehmend umweltbewusster werdenden Gesellschaft voll im Trend, erläuterte Geschäftsführer Udo Hollbach Thüringens Landtagsvizepräsident Dirk Bergner bei dessen Betriebsbesuch. Mittlerweile haben die Greizer ihre eigenen Marketingstrategen, sind von der Stammfirma unabhängiger.
Die Greizer sind Spezialisten in Sachen Papierrecycling. Bis zu fünf Mal können sie ein Papier recyclen und daraus neuwertiges herstellen. An sieht man den in Pink, Lila oder Sonnengelb leuchtenden oder in gedecktem Grau, Blau oder Grün daherkommenden Papiererzeugnissen nicht, dass es sich hierbei um Recyclingware handelt. Das vermutet man nur, wenn man im Hof des Unternehmens die Berge an gebündeltem Altpapier sieht. Das Altpapier wird in der näheren Umgebung aufgekauft, erfuhr Dirk Bergner, der sich während des Betriebsbesuches unter anderem in Begleitung des Geraer IHK-Hauptgeschäftsführers Peter Höhne befand.
Beide waren sehr angetan von der positiven Entwicklung, die die Greizer Papierfabrik seit der Wiederprivatisierung nach der Wende genommen hat. 127 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt, in den bislang 14 Millionen investiert wurden. Und die Investitionen gehen weiter, verriet Hollbach. 7 Millionen Euro sollen in Kürze in eine neue Heizungs- und Betriebsanlage fließen. Das jetzige Braunkohlekraftwerk soll ersetzt werden. Überhaupt legt Köhler viel Wert auf Umweltschutz, auch darauf, dass nur sauberes Abwasser in die Göltzsch eingeleitet wird.
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