Bergner widerspricht Minister in puncto Radstraße

Lieferungen zu Köhler nur noch per Rad?
„Ich fordere die Thüringer Landesregierung auf, den Vorschlag des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr des Freistaates Sachsen abzulehnen, die Göltzschtalstraße zur Radstraße umzuwidmen“, sagt Thüringens Landtagsvizepräsident Dirk Bergner. „Ich halte es für ausgeschlossen, dass das Ziel einer Radstraße – nämlich dass in absehbarer Zeit auf dieser Straße mehr Fahrradfahrer als Pkw- und Lkw-Fahrer unterwegs sind – umgesetzt werden kann. Allein die 150 – 200 Lastkraftwagen pro Woche sowie die täglich (7 Tage die Woche) anfahrende 130 Mitarbeiter, die den Betrieb der Papierfabrik Köhler in Greiz sicherstellen, werden das Verhältnis von Kraftverkehr zu Radverkehr auf dieser Straße immer dahingehend entscheidend beeinflussen.“

In Beantwortung einer Anfrage hatte Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft in Thüringen, Dirk Bergner mitgeteilt, dass ihm zum Thema seit dem 5. Oktober eine offizielle Offerte aus Sachsen vorliegt. Der sächsische Vorschlag werde derzeit geprüft, so Hoff. Mit einem Ergebnis rechnet der Minister Anfang nächsten Jahres. Dem Thüringer Ausschuss für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten werde nach Vorlage der Prüfergebnisse seinerseits Bericht erstattet.

„Hinsichtlich der Göltzschtalstraße ist darauf hinzuweisen, dass der Göltzschtalradweg als touristische Radroute auf der L 1295 in Thüringen und auf der S 295 in Sachsen verläuft. Er ist als Radweg zwar noch nicht vollständig umgesetzt, aber bereits im Zielkonzept zum Radroutennetz Thüringen als touristische Radhauptroute enthalten“, schreibt Minister Hoff an Bergner. Und weiter: „Die Bestrebungen von Sachsen nach einer sicheren und wirtschaftlichen Lösung für die Führung des Radverkehrs werden grundsätzlich von Thüringen unterstützt. Tatsache aber ist, dass an der L 1295 in Thüringen und er S 295 die Anlage eines selbstständigen und straßenbegleitenden Radweges auf Grund topographischer Gegebenheiten sowie vorhandener Schutzgebiete kaum Aussicht auf Erfolg hätte.“

Dem widerspricht Bergner, der selbst diplomierter Straßenbauingenieur ist. „Während die beteiligten Kommunen – egal ob in einem Zweckverband oder in welcher Rechtsform auch immer organisiert, bei der abgestuften Staats- bzw. Landesstraße dauerhaft die erheblichen Unterhaltungskosten für die gesamte Straße einschließlich Ingenieurbauwerken und Böschungssicherung tragen müssten, sind mit Blick auf die einfacheren Planungsstandards von Radwegen alternative Trassenführungen unter anderem im Tal auch unter ökologischen Gesichtspunkten denkbar.“ Damit werde ein wesentlich besserer Schutzstandard für die Radfahrer erreicht und zugleich eine wichtige Verkehrsader im Vogtland erhalten, so die Forderung des Liberalen.

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