Bergner lobt Papierfabrik Greiz für neues Produkt

„Mit der Papierfabrik Köhler in Greiz hat Thüringen ein äußerst innovatives Unternehmen, das im Verbund mit Partnern auf nachhaltige Technologien setzt. Der Freistaat ist gut beraten, alles zu tun, um das Unternehmen am Standort zu unterstützen“, sagt Thüringens Landtagsvizepräsident Dirk Bergner mit Blick auf das neueste Projekt der Papierfabrik und die Diskussionen um die Abstufung der Landesstraße vor deren Haustür im Göltzschtal in eine Radstraße.

Gemeinsam mit Creart Werbeproduktion Fulda und der IGEPA Großhandel GmbH hat die Papierfabrik Greiz „CoffeeCup Paper“ entwickelt, ein Produkt aus 100 Prozent Altpapier. Bei McDonalds wurden seit dem Frühjahr Papp-Kaffeebecher gesammelt, mit Hilfe der die Neuentwicklung realisiert wurde.

Dass die Papierfabrik in Greiz ein Spezialist im Recyclen von Altpapier ist, ist allgemein bekannt. Doch mit dem neuen Verfahren wird es erstmals möglich, die beschichteten Kaffeebecher aus Pappe, die in der Systemgastronomie verwendet werden, zu recyclen. Das war auf Grund der Beschichtung bislang nicht möglich.

Nun aber wurde ein Verfahren entwickelt, mit dem graphisches Recyclingpapier zu 25 Prozent aus alten Papp-Kaffeebechern und zu 75 Prozent aus herkömmlichem Altpapier entsteht. Dieses neue Papier bietet nach Angaben der Papierfabrik Greiz unzählige Möglichkeiten des Bedruckens, der Weiterverarbeitung und Nutzung. Und das Beste: Es kann mindestens sechs Mal erneut recycelt werden. „CoffeeCup Paper“ ist eine eingetragene Marke der Neidhardt Werbe GmbH und ein Produkt, durch das auch die Papierfabrik Köhler in Greiz mitschreibt an der Geschichte des Recyclings von Gebrauchsgegenständen. „Eine super Erfindung, die hoffentlich weltweit Nachahmer findet. Noch immer wird in unserer Gesellschaft viel zu viel Abfall, der nicht recycelbar ist, produziert“, so Dirk Bergner.

Von Udo Hollbach, dem Geschäftsführer der Papierfabrik Köhler GmbH, weiß er, dass das Unternehmen im nächsten Jahr 5,1 Millionen Euro in sein elf Jahre altes Kraftwerk investieren möchte, um grünes Papier künftig auch mit grünem Strom produzieren zu können. „Die Papierfabrik wird dieses Geld natürlich nur investieren, wenn sicher ist, dass der Standort nicht durch Infrastrukturmaßnahmen der Länder gefährdet wird“, so Bergners Appell an die Thüringer Landesregierung.

Zuletzt hatte die Papierfabrik Greiz bezüglich der Pläne der Sächsischen Staatsregierung, die S 295 zur Radstraße abzustufen, im Blick der Öffentlichkeit gestanden. Die Straße durch das Göltzschtal, die auf thüringischer Seite L 1295 heißt, und von Mylau nach Greiz führt, ist die Lebensader der Papierfabrik. Ausschließlich über diese Straße können Produkte aus- und Rohstoffe angeliefert werden – mit 150 bis 200 Lkw pro Woche. Auch die 130 Beschäftigten des Unternehmens haben nur diese Straße, um zu ihrer Arbeitsstätte zu gelangen. Dirk Bergner hatte deshalb die Thüringer Landesregierung während einer Sitzung des Ausschusses für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten im Oktober sowie schriftlich um Aufklärung und eine Stellungnahme in der Sache gebeten.  Nach Auskunft der Thüringer Landesregierung laufen derzeit Prüfungen bezüglich einer möglichen Abstufung der Staats- bzw. Landesstraße, deren Ergebnisse im kommenden Jahr erwartet werden.

Mehr über das neue Recycling-Produkt der Firma Köhler lesen Sie hier.

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