Duale Berufsausbildung in der Region erhalten!
„Ich freue mich, dass der Kreistag Greiz meine Forderung, die duale Ausbildung am Berufsschulstandort Greiz/Zeulenroda-Triebes zu erhalten, teilt“, sagt Thüringens Landtagsvizepräsident Dirk Bergner, der auch Mitglied des Kreistages Greiz ist.
Seit April 2020 hat Bergner
die Landesregierung mehrfach aufgefordert, die duale Berufsausbildung im
Landkreis Greiz zu erhalten, hat für das Thema monatelang Kreisräte und die
breite Öffentlichkeit sensibilisiert. Gestern fasste der Greizer Kreistag
während seiner Sitzung einen in die gleiche Richtung zielenden Beschluss: Die
duale Berufsausbildung am Staatlichen Berufsbildungszentrum „Ernst Arnold“ soll
erhalten bleiben.
„Unsere Berufsschulen sind ein
Standortfaktor nicht nur für den Landkreis, sondern für ganz Ostthüringen“,
sagt der 55-Jährige. Die Unternehmen der Region seien darauf angewiesen,
möglichst standortnah eine hochwertige Berufsausbildung für ihren
Firmennachwuchs vorzufinden. „Gerade für strukturschwache Regionen wie
Greiz/Zeulenroda geht es darum, von der Landespolitik nicht noch künstlich in
eine Abwärtsspirale getrieben zu werden.“
Schon jetzt fänden Handwerker und
Gastronomiebetriebe nur schwer Nachwuchs. Bergner befürchtet, dass das
Aussterben der Unternehmen dieser Branchen mangels Nachwuchses im Thüringer
Vogtland befeuert wird, wenn der Nachwuchs nicht mehr wohnortnah ausgebildet
werden kann. In Beantwortung einer kleinen Anfrage Bergners hatte
Bildungsminister Helmut Holter eingeräumt: „Es wird davon ausgegangen, dass
sich die Verlagerung von Schulstandorten durchaus nachteilig auf en
Wirtschaftsstandort auswirkt.“
„Die Thüringer Landesregierung hat Jahre lang die Nachwuchsgewinnung verschlafen, so dass wir jetzt in allen Schulformen Lehrermangel haben. Das kann aber im Berufsschulnetz nicht zu Lasten eines bereits schwachen Wirtschaftsstandorts ausgetragen werden“, so Bergner. „Die duale Ausbildung muss im Kreis Greiz erhalten werden.“
Die Thüringer Landesregierung
plant eine Verlagerung der dualen Berufsausbildung vom Staatlichen
Berufsschulzentrum „Ernst Arnold“ Greiz-Zeulenroda-Triebes auf andere Standorte
der dualen Berufsausbildung. Gemäß §13 Thüringer Schulgesetz entscheiden die
Schulträger im Einvernehmen mit dem für Schulwesen zuständigen Ministerium über
die Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Schulen. Für den Bereich der
staatlichen berufsbildenden Schulen legt die Schulnetzplanungsrichtlinie
hinsichtlich eigenständiger Schulstandorte fest, dass diese mindestens 50
Klassen mit 1000 Teilzeitschülern umfassen sollen, wobei Klassen im
Vollzeitunterricht mit Faktor 2,5 zu rechnen sind. Vor Ort wird befürchtet,
dass das Staatliche Berufsbildungszentrum Greiz-Zeulenroda-Triebes nach Wegfall
der dualen Ausbildung im Fortbestand gefährdet sein könnte, auch wenn das
Bildungsministerium den Fortbestand aktuell nicht gefährdet sieht.
In die Modernisierung und
Erweiterung des Berufsbildungszentrums Greiz-Zeulenroda-Triebes, Schulteil
Greiz, wurden zwischen 2010 und 2013 insgesamt 4,2 Millionen Euro (davon waren
2 Millionen Eigenmittel des Kreises Greiz) investiert.
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