Mit Ortsumgehung auch Greizer Nadelöhr ausbauen!
Doch
die Thüringer Landesregierung sieht keinen Handlungsbedarf, wie Susanna
Karawanskij, die Staatssekretärin im Thüringer Ministerium für Infrastruktur
und Landwirtschaft, in Beantwortung einer Kleinen Anfrage Bergners jetzt
mitteilt. Der Autobahnzubringer von Greiz über die B 92 zur A 72,
Anschlussstelle Treuen, sei für Thüringen von - so Karawanskij wörtlich -
„nachgeordneter Bedeutung“, da er nur die Greizer Ortsteile Sachswitz, Dölau
und Rosenthal an die A 72 anschließen würde. „Man kann Frau Karawanskij keinen
Vorwurf machen. Sie hat den Großteil ihres Lebens in Leipzig verbracht, kam
erst nach einem kurzen Ministerin-Gastspiel in Brandenburg 2019 überhaupt nach
Thüringen. So ist es kein Wunder, dass sie über unzureichende Kenntnisse
Ostthüringens und des gesamten Vogtlandes verfügt“, sagt Dirk Bergner.
Der
Landtagsabgeordnete hat die Linke-Politikerin eingeladen, ihn in seinem
Wahlkreis zu besuchen. Hier will er ihr zeigen, dass Greiz über weitere
Stadtteile verfügt, die westlich der Kernstadt liegen und die
geschichtsträchtige Residenzstadt durchaus auch auf sächsische Besucher
angewiesen ist, deren kürzester Fahrtweg der über die S 298/S296/L1296 ist.
„Wenn
die S 298 ausgebaut ist, wird das Vogtland über eine leistungsfähige Verbindung
von Ostthüringen nach Sachsen, Bayern und Tschechien verfügen, mit der die
Ortsdurchfahrten durch Plauen oder Reichenbach umgangen werden können. Und
diese Trasse sollte nicht ausgerechnet auf Thüringer Flur – im Bereich der L
1296 - unzureichend ausgebaut sein“, so Dirk Bergner. Thüringens
Landtagsvizepräsident war deshalb auch einer der ersten Unterzeichner der
Petition des Greizer Stadtrates Jens-Holger Schmidt. Dieser fordert den Erhalt
der Göltzschtalstraße als Landesstraße und den Ausbau des Autobahnzubringers L
1296.
Aktuell
ist der Ausbau der L 1296 nicht im Landesstraßenbedarfsplan 2030 enthalten.
Auch für die, so Staatssekretärin Karawanskij, „perspektivisch erforderliche
Erneuerung der Brücke über die Straße ,Am Ehrenhain‘ liegen gegenwärtig keine
Planungen vor. Im Zuge einer Erneuerung eines Brückenbauwerkes werden
erforderliche Abmessungen, sowohl hinsichtlich der Fahrbahnbreite auf einem
Brückenbauwerk als auch hinsichtlich der erforderlichen Lichtraumprofile unter
dem Brückenbauwerk, im Rahmen der Planung berücksichtigt. Zum
Ausführungszeitpunkt kann momentan keine Aussage getroffen werden.“
„Um
den Bürgern keine umweltbelastenden Mehrfachumleitungen zuzumuten, hätte ich
erwartet, dass sich die Straßenbauämter Sachsens und Thüringens in diesem Punkt
besser abstimmen. Es ist ja kein Geheimnis, dass die Stadt Elsterberg von ihren
Stadtteilen Losa, Scholas, Coschütz und Kleingera getrennt wird, sobald es
Bauarbeiten an der L 1296 oder der S 296 gibt“, sagt Sandro Bauroth. „In den beiden Ämtern und den zuständigen
Ministerien sitzen hochbezahlte Beamte, die verpflichtet sind, im Interesse der
Steuerzahler zu handeln“, bemerkt Dirk Bergner. „Daran muss man sie
offensichtlich wieder einmal erinnern.“
Online-Petition unterzeichnen:
https://petitionen.thueringer-landtag.de/petitions/2006
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