Bergner spricht mit protestierenden Bauern
„Wer
das Land ernährt verdient Respekt. Dabei müssen Landwirte vor ausufernder Bürokratie
und immer stärker um sich greifender Regulierungswut von Politik und Behörden
geschützt werden“, so Bergner
Die
Kundgebung der Landwirte vor der Landtagssitzung in Erfurt richtete sich gegen
die geplanten Initiativen zum Insektenschutzgesetz und die neue Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung.
Hierbei würde durch eine Verschärfung geltender Regelungen der wirtschaftliche
Anbau zahlreicher Nutzpflanzen erschwert, beklagten die Bauern. Ebenso würde
eine wirksame Bekämpfung von Forstschädlingen erschwert.
„Unsere
heimischen Landwirte sind gegenwärtig schon unter Druck durch fallende
Marktpreise für ihre Produkte. Auch ist eine regionale Wertschöpfung, zum
Beispiel durch den Wegfall kleiner Schlachtereien ist kaum noch gegeben.“ Bei
Unternehmensbesuchen in den vergangenen Wochen und Monaten – etwa bei Pahren
Agrar oder bei Kraftsdorfer, dem großen Thüringer Salami-Hersteller – war Bergner
immer wieder mit den Problemen, die die Bauern umtreiben, konfrontiert worden.
Aber
auch die Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte, wie Dirk Müller von
Kraftsdorfer, beklagen fehlende Möglichkeiten zur Bildung einer auskömmlichen
regionalen Wertschöpfungskette. Müller etwa hatte bei Bergners Besuch deutlich
gemacht, dass er nicht mehr beeinflussen könne, wo das Schwein, dessen Fleisch
er in seinem Unternehmen verarbeitet, gemästet wurde. Er könne lediglich noch
sagen, welche Gütesiegel das Fleisch haben soll. Das liege einfach daran, dass
es keine regionalen Schlachtbetriebe mehr gebe, sondern nur wenige große, die
den Markt bestimmen. „Erst wurden die kleinen Schlachthöfe in der Nähe
geschlossen, dann auch der große in Weimar. Nun müssen Thüringer Fleischverarbeitungsbetriebe
ihre Rohstoffe in der großen Schlachtstätte in Weißenfels in Sachsen-Anhalt
kaufen, weil es in Thüringen gar keine mehr gibt. Das kann von der Politik
nicht gewollt sein“, sagt Dirk Bergner und fordert die Wiederinbetriebnahme des
Schlachthofs Weimar, in dessen Auf- und Ausbau das Land Thüringen vor noch gar
nicht allzu langer Zeit sehr viel Geld investiert hat. Der einstige Vorzeige-Schlachthof
eine Investruine und das Preisdiktat von Schlacht-Monopolisten – es müsse
endlich Bewegung in die Angelegenheit kommen, so Bergner.
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