Kommunalfinanzen und Bürokratieabbau Themen in Weida
Weidas
Bürgermeister hofft, dass sich ein neuer Investor findet, der zumindest einen
Teil des bisherigen Geschäftsfeldes von Pro Tannery übernimmt, so dass in der
Stadt keine Industriebrache zurückbleibt. Allerdings seien zuvor einige Dinge
zu klären. So bedürfe es einer Einleit- und auch einer neuen Betriebserlaubnis.
Um weitere Gewerbeansiedlungen zu ermöglichen, werde aktuell in Weida der Altstandort der Lederwerke
hergerichtet. Der Abriss des Grubenhauses sei nicht problemlos von Statten
gegangen. Die Stadt habe unter anderem 167 gefüllte Gerbgruben leeren und zurück bauen
müssen. Das sei abgeschlossen. Nun könne man den Gewerbegebietsstandort aufbauen.
Ansiedlungswillige hätten bereits Interesse bekundet, so Hopfe. Vor 2023/24 sei
jedoch nicht damit zu rechnen, dass Investoren im Gewerbegebiet tatsächlich
auch bauen könnten. So sei die Ausgestaltung des Gewerbegebiets noch ungewiss.
Dass es zu Ansiedlungen kommt, steht für den Bürgermeister jedoch fest. Schließlich
gebe es kaum noch freie Gewerbeflächen in der Stadt.
Regelrecht
angespannt sei die Lage bei der Schaffung von Eigenheimstandorten. Es gebe kaum
Baugrundstücke. Für Flächenankauf und Erschließung neuer fehle Weida das Geld.
Die
Stadt Weida zählt aktuell 8500 Einwohner, liegt jedoch im dünn besiedelten
ländlichen Raum. Aus der Eingemeindung umliegender Dörfer 2014 haben sich neue
Herausforderungen für die Stadt ergeben, so Heinz Hopfe. Etwa im Bereich Brand-
und Katastrophenschutz. Weida habe eine Stützpunktfeuerwehr. Um die gesetzlich
vorgeschriebenen Einsatzzeiten zu erreichen, sei es nach Hinzukommen der
Ortsteile nötig, den Feuerwehrstandort Steinsdorf (Foto unten) auszubauen. Die Stadt suche
aktuell nach einem geeigneten Grundstück für den Bau eines neuen Feuerwehrhauses
– und nach Fördermöglichkeiten, um das teure Unterfangen zu realisieren.
Bei allem, was auf den Weg gebracht werden müsse, hindere die umfangreiche Bürokratie, sagte der Bürgermeister. Die Neufassung des Standorterprobungsgesetzes müsse ein Ansatz sein, den Menschen die Chance zu geben, Dinge einfacher umzusetzen, sagte Dirk Bergner. Er verwies diesbezüglich auf Initiativen seiner Partei. Und er machte deutlich, dass sich die FDP weiter dafür einsetzen werde, dass Kommunen mehr finanzielle Zuweisungen ohne Zweckbindung erhalten – ähnlich der Förderung für finanzschwache Kommunen, wie sie im Freistaat Sachsen seit einigen Jahren ausgereicht wird. „Die Bürgermeister und Gemeinderäte wissen am besten, was vor Ort gebraucht wird. Und dass sie sorgsam mit dem Geld umgehen, ist tägliche Praxis schon jetzt“, so Dirk Bergner.
Er
wird bei der Landesregierung anfragen, inwieweit im Kommunalen Finanzausgleich
berücksichtigt wird, dass Kommunen immer mehr Geld für den Kauf und Abriss so
genannter Schrottimmobilien aufwenden müssen. Diese Immobilien seien auch in
Weida ein Problem. Auch hier gebe es eine Liste, auf der alle Gebäude aufgeführt
sind, deren Bauzustand so schlecht ist, dass beobachtet werden muss, wann von
ihnen eine Verkehrsgefährdung ausgeht.
Froh
ist Weidas Bürgermeister, dass endlich
der erste Spatenstich für den Breitbandausbau erfolgt ist und der Digitalisierung
nun nichts mehr im Wege steht.
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