Welche Gefahr geht von Alt-Deponien aus?
Ronneburg-Reust
ist mit 15.000 Quadratmetern die größte der drei Deponien. 75 Prozent der
Fläche befinden sich auf dem Gemeindegebiet Paitzdorf, 15 Prozent auf dem
Gebiet der Gemeinde Rückersdorf. Der Zugang zur Deponie sei mit einer alten
Schranke versehen, eingezäunt sei nur ein Teil des Geländes. Es gebe aber
starken Bewuchs im Randbereich, der den Zutritt erschwere. Bei einer
Vor-Ort-Begehung seien in Nähe des Zaunes geringfügige illegale Abfallablagerungen
festgestellt worden. „Nach derzeitigem Stand der Untersuchungen geht aktuell
von der Deponie eine geringe Gefahr für das Schutzgut Menschliche Gesundheit
beziehungsweise die öffentliche Sicherheit aus“, teilt Anja Siegesmund mit.
Auch Gefahren für Bäche, Flüsse oder Trinkwassergewinnungsgebiete konnten im
Zusammenhang mit den auf der Deponie gelagerten Materialien und Stoffen nicht
festgestellt werden. Es sollen jedoch weitergehende Untersuchungen des
Gefährdungspotentials angestellt werden. Erst danach könne ihr Ministerium
Aussagen treffen, in welchem Umfang, Zeitrahmen und zu welchen Kosten
Sanierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen.
Gleiches
gilt für die mit 1000 Quadratmetern wesentlich kleinere Deponie in Nitschareuth,
die sich zu 90 Prozent auf Langenwetzendorfer und zu 10 Prozent auf Greizer
Gebiet (Neumühle) befindet. Diese Deponie habe keine funktionierende
Einfahrtschranke, sei nicht umzäunt. Nach Schließung der Deponie wurden hier
deshalb weiter illegal Bauschutt, Gartenabfälle, Hausmüll, Baumschnitt und
weiteres abgelagert. Die Gefährdungseinschätzung werde derzeit erarbeitet, so
Siegesmund.
3800
Quadratmeter groß ist die Deponie Zadelsdorf Silberfeld. Auch sie habe keine
funktionierende Einfahrtschranke, sei nicht eingezäunt. Nach ihrer Schließung
habe es dort illegale Abfallablagerungen
gegeben. Für Zadelsdorf-Silberfeld liegt die Gefährdungsabschätzung vor. Dieser
zufolge seien keine Gefahrenabwehrmaßnahmen erforderlich und deshalb keine
Sanierungs- oder Rekultivierungsmaßnahmen vorgesehen.
„Das
Land ist spät dran mit den Gefahrenabschätzungen. Ich fordere die
Landesregierung auf, schnellstmöglich abzuklären, welche Gefahren von den
Deponien Ronneburg-Reust und Nitschareuth ausgehen, und – sollte es nötig
werden - unverzüglich geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu ergreifen“,
sagt Dirk Bergner. Der Landtagsabgeordnete ist zudem der Ansicht, dass sich das
Land der Verantwortung für die sogenannten „Deponien ohne Betreiber“ nicht
entziehen könne. Um weitere illegale Abfallablagerungen dort auszuschließen,
sollten diese früheren Deponien zumindest eingezäunt werden.
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