Global-Player agiert in Niederpöllnitz
Die Kartoffelbranche steht weiter
vor großen Herausforderungen, erfuhren beide. Nach drei Trockenjahren, mit den
entsprechenden Auswirkungen auf die Ernteergebnisse und einem massiven
Absatzeinbruch durch das Schließen der Gastronomie während des Corona-Lockdowns,
geht es nun darum, die Landwirte von überbordender Bürokratie zu entlasten.
Die Düngeverordnung mit der
Ausweisung von Roten Gebieten, die neue Insektenschutzverordnung und die
Marktmacht des Oligopols der großen Einzelhandelsketten belasten auch hier die
Wertschöpfung der Kartoffelwirtschaft. So liegen zum Beispiel die
Hauptvermehrungsgebiete für Saatkartoffeln in Vogelschutzgebieten in
Norddeutschland, in denen durch neue Vorgaben ein wirtschaftlicher Ackerbau
kaum noch möglich sein dürfte.
Unter dem Titel „Wer das Land
ernährt verdient Respekt“ setzen sich die Freien Demokraten auch weiterhin für
die Entlastung der Landwirte von bestehender Überregulierung ein.
Dennoch: „Was die Geschäftsführerin
von Solanum und deren Mitarbeiter in Niederpöllnitz geschaffen haben, ist enorm
und verdient höchsten Respekt“, so Dirk Bergner. Bereits vor der politischen
Wende in der DDR hatte es am Standort einen genossenschaftlich organisierten Gemüsegroßhandel
gegeben. Dort liegen die Wurzeln der heutigen Solanum Vermarktungsgesellschaft.
Sie säubert, lagert, verpackt und verkauft heute hauptsächlich Zwiebeln,
Kartoffeln und Möhren von Bauern aus Thüringen, Westsachsen, Sachsen-Anhalt an
eine der größten Einzelhandelsketten Deutschlands. Wenn das Gemüse, das in
Mitteldeutschland eingekauft werden kann, nicht ausreicht, um den Bedarf zu
decken, werden Zwiebeln, Kartoffeln und Möhren zugekauft – etwa von Erzeugern
in Ägypten oder Neuseeland.
2017 und 2018 wurden mit Hilfe
von Fördergeldern der Europäischen Union Hallenkomplexe gebaut, so dass Solanum
nun ein modernes, nach neuesten Regeln der Technik arbeitendes Unternehmen ist,
das ständig Mitarbeiter sucht und auch selbst ausbildet.
„Es ist beeindruckend, wenn
man sieht, dass ein Unternehmen aus einem so kleinen Ort in einem abgelegenen,
ländlich geprägten Raum erfolgreich europa- und weltweit agiert. Wir können stolz
darauf sein, dass sich solche Unternehmen im Landkreis Greiz im Bereich der Nahrungsmittelwirtschaft
entwickelt haben. Das Beispiel Solanum
zeigt aber auch, wie wichtig es ist, ordentliche Rahmenbedingungen für
mittelständische Unternehmen zu gestalten“, so Dirk Bergners Fazit nach dem
Unternehmensbesuch.
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