Mit Kolonnenparken mehr Stellplätze an Autobahnen schaffen!
Insbesondere am Abend und in der
Nacht sind die bestehenden Rastanlagen massiv überlastet. Auch an Wochenenden
sind freie Stellplätze mehr als nur Mangelware. Diese Entwicklung wird sich in
den kommenden Jahren noch weiter verschärfen, fürchten Verkehrsbeobachter.
Nicht nur durch die Zunahme der Paketlieferungen in Folge des Booms im
Onlinehandel, auch allgemein wird sich laut Prognosen der Warenverkehr auf den
Straßen jährlich weiter steigern.
Die Knappheit von Stellflächen
ist ein erhebliches Problem für die Lkw-Fahrer. Sie müssen und sollen ihre
vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Diese werden von Polizei und
BAG mit Nachdruck kontrolliert. Und das ist auch richtig.
Nur führt der Mangel an Parkplätzen immer wieder dazu, dass
die vorhandenen Anlagen überbelegt werden. Zufahrten, Rettungswege, selbst die
Abfahrten zu den Park- und Rastanlagen werden von den Lkw-Fahrern, die nicht
wissen, wohin, als Stellflächen für die
Lastwagen missbraucht.
Bei einer Besichtigung der Autohöfe, Rast -und Parkanlagen
rund um das Hermsdorfer Kreuz zusammen mit der Autobahnpolizei Hermsdorf machte
sich der Landtagsabgeordnete Dirk Bergner in den Abendstunden ein Bild von der Lage.
Diese ist durchaus differenziert.
Während einige Stellplätze
durchaus noch Kapazitäten aufwiesen, waren andere hoffnungslos überbelegt.
„Diese Situation kann nicht
länger hingenommen werden. Die Wildparkerei in Folge des Parkplatzmangels
gefährdet zum einen die LKW‑Fahrer,
aber auch die Verkehrssicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer auf den
Autobahnen“, so Dirk Bergners Fazit. Der innen- und verkehrspolitische Sprecher
der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag meint, statt nur auf den Ausbau von
Rastanlagen zu setzen, wie vom Ministerium angekündigt, sollte auch ein anderer
Weg geprüft werden. Der Neubau von Rastanlagen sei ein langwieriger und teurer
Prozess. Flächenkauf, Bürgerbeteiligung und so weiter verzögern die Schaffung
von Stellplätzen über Jahre. Dazu kommen schließlich noch Planung und Bau der
Anlagen.
Eine Alternative hierzu seien
die Modelle des Kompakt- und Kolonnenparkens. Bestehende Anlagen könnten dazu -
vergleichsweise günstig - umgebaut und ertüchtigt werden. Auch sei es an der
Zeit, die Möglichkeiten der Digitalisierung für ein vernetztes Informationssystem
zu nutzen. Entlang der Autobahnen sollten Auslastungsanzeigen der folgenden
Parkplätze errichtet und die Autohöfe stärker beworben werden.
Auch wenn ein erster Vorstoß
der Freien Demokraten im Landtag von den anderen Parteien nicht unterstützt
wurde, wird die FDP in Thüringen das Thema weiterverfolgen. „Wir geben keine
Ruhe, bis sich die Gegebenheiten entscheidend verbessert haben zum Wohle aller
Verkehrsteilnehmer“, machte Bergner zum Abschluss der Besichtigung deutlich.
Vor einiger Zeit hatte sich Dirk Bergner das Kolonnen- und Kohortenparken an bayrischen Autobahnen angesehen. Artikel dazu auf dieser Webseite lesen.
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