Mit Kolonnenparken mehr Stellplätze an Autobahnen schaffen!

Entlang der Bundesautobahnen im Freistaat Thüringen besteht ein erhebliches Defizit an Lkw-Stellplätzen. Nach Angaben des zuständigen Ministeriums fehlen derzeit 942 Stellplätze allein in Thüringen.

Insbesondere am Abend und in der Nacht sind die bestehenden Rastanlagen massiv überlastet. Auch an Wochenenden sind freie Stellplätze mehr als nur Mangelware. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen, fürchten Verkehrsbeobachter. Nicht nur durch die Zunahme der Paketlieferungen in Folge des Booms im Onlinehandel, auch allgemein wird sich laut Prognosen der Warenverkehr auf den Straßen jährlich weiter steigern.

Die Knappheit von Stellflächen ist ein erhebliches Problem für die Lkw-Fahrer. Sie müssen und sollen ihre vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten. Diese werden von Polizei und BAG mit Nachdruck kontrolliert. Und das ist auch richtig.

Nur führt der Mangel an Parkplätzen immer wieder dazu, dass die vorhandenen Anlagen überbelegt werden. Zufahrten, Rettungswege, selbst die Abfahrten zu den Park- und Rastanlagen werden von den Lkw-Fahrern, die nicht wissen, wohin,  als Stellflächen für die Lastwagen missbraucht.

Bei einer Besichtigung der Autohöfe, Rast -und Parkanlagen rund um das Hermsdorfer Kreuz zusammen mit der Autobahnpolizei Hermsdorf machte sich der Landtagsabgeordnete Dirk Bergner  in den Abendstunden ein Bild von der Lage. Diese ist durchaus differenziert.

Während einige Stellplätze durchaus noch Kapazitäten aufwiesen, waren andere hoffnungslos überbelegt.

„Diese Situation kann nicht länger hingenommen werden. Die Wildparkerei in Folge des Parkplatzmangels gefährdet zum einen die LKWFahrer, aber auch die Verkehrssicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer auf den Autobahnen“, so Dirk Bergners Fazit. Der innen- und verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag meint, statt nur auf den Ausbau von Rastanlagen zu setzen, wie vom Ministerium angekündigt, sollte auch ein anderer Weg geprüft werden. Der Neubau von Rastanlagen sei ein langwieriger und teurer Prozess. Flächenkauf, Bürgerbeteiligung und so weiter verzögern die Schaffung von Stellplätzen über Jahre. Dazu kommen schließlich noch Planung und Bau der Anlagen.

Eine Alternative hierzu seien die Modelle des Kompakt- und Kolonnenparkens. Bestehende Anlagen könnten dazu - vergleichsweise günstig - umgebaut und ertüchtigt werden. Auch sei es an der Zeit, die Möglichkeiten der Digitalisierung für ein vernetztes Informationssystem zu nutzen. Entlang der Autobahnen sollten Auslastungsanzeigen der folgenden Parkplätze errichtet und die Autohöfe stärker beworben werden.

Auch wenn ein erster Vorstoß der Freien Demokraten im Landtag von den anderen Parteien nicht unterstützt wurde, wird die FDP in Thüringen das Thema weiterverfolgen. „Wir geben keine Ruhe, bis sich die Gegebenheiten entscheidend verbessert haben zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer“, machte Bergner zum Abschluss der Besichtigung deutlich.

Vor einiger Zeit hatte sich Dirk Bergner das Kolonnen- und Kohortenparken an bayrischen Autobahnen angesehen. Artikel dazu auf dieser Webseite lesen.

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