Tradition und Innovation in Ostthüringen zu Hause

Mit dem „Papyrer von der Göltzsch“ wurde heute in der Vogtlandhalle Greiz ein in limitierter Stückzahl hergestelltes Kunstobjekt aus Zinn vorgestellt. Das steht für die Köhler Greiz GmbH, einen der führenden deutschen Recycling-Papier-Hersteller. Köhler wird die Figur, die einen Papierschöpfer in der im 16. Jahrhundert typischen Zunft-Kleidung zeigt, künftig auch im Logo führen. Geschäftsführer Udo Hollbach hatte die Idee, eine Art Firmen-Symbolfigur zu Marketingzwecken zu erschaffen.  Der Leipziger Künstler Sascha Lunyakov zeichnete den Entwurf des Papyrers. Die aus dem Raum Hannover stammende Graveurin Regina Sonntag fertigte aus Schieferplatten die Gießvorlage. Martin Lother bemalte die dann gegossene zweidimensionale Zinnfigur, die von Dieter Beller nun in limitierter Stückzahl vertrieben wird. Eingebettet ist die 54 Millimeter große Vitrinenfigur in ein aus Recyclingpapier gefertigtes Karton-Bilderrahmenbuch, das der am Schöpfbottich stehenden Papyrer-Figur auch gleich den nötigen Werkstatt-Hintergrund gibt. Auf dem Aquarelldiorama ist eine Papierwerkstatt Ende des 16. Jahrhunderts zu sehen.

Die Köhler Greiz GmbH nahm die Vorstellung des Kunstwerkes zum Anlass, auf großer Bühne auch die neuesten Produktionsergebnisse vorzustellen. Die Vogtländer fertigen Recyclingpapier, das zum Basteln genauso geeignet ist wie zum Herstellen von Luxus-Verpackungen. Köhler und einige Partnerunternehmen zeigten eine kleine Produktauswahl im Foyer der Vogtlandhalle. Und so mancher Besucher kam ins Staunen ob der Potentiale, die Altpapier in Verbindung mit den richtigen Recycling-Technologien hat. Hochwertige Verpackungen aus Recyclingpapier, die mittlerweile adäquate Alternativen zu Korb- und Holzwaren darstellen, waren genauso dabei wie Einkaufsnetze – vollständig aus Papierfäden gefertigt.

Heute entsteht Recyclingpapier innerhalb vollständig technologisierter Herstellungsprozesse. Der geschichtlich versierte Produktionsleiter Ulrich Mallon schlüpfte während der Showveranstaltung in die historische Zunftkleidung der Papierschöpfer früherer Jahre. Melinda Maier, ebenfalls im historischen Kostüm, assistierte ihm. Und so sahen die Besucher, wie von Hand auch heute noch Papier geschöpft werden kann. Das kulturelle Rahmenprogramm bestritt das Bläserquintett der Vogtland-Philharmonie Greiz-Reichenbach.

Thüringens Landtagsvizepräsident Dirk Bergner, der wie Landrätin Martina Schweinsburg und der Greizer Bürgermeister Alexander Schulze Gast der Veranstaltung war, sagte: „Es erfüllt mich so wie jeden anderen Ostthüringer mit Stolz, zu sehen, wozu unsere Menschen, unsere Unternehmen in der Lage sind.“ Die Köhler Greiz GmbH liefert ihr Recycling-Papier in alle Welt. Die von Köhler gemeinsam mit Partnerunternehmen entwickelten, aus Recycling-Papier hergestellten und wieder recycelbaren Papp-Becher, in denen eine große Fast-Food-Kette Kaffee und Softdrinks ausschenkt, stellen zum Beispiel eine gute Alternative zum Plastikbecher dar. „Solche Ideen, solche Innovationen braucht unser Land. Schön, dass wir bei uns hier in Ostthüringen Unternehmen mit einer solch großen Strahlkraft in die ganze Welt haben“, so Dirk Bergner.

Der Papyrer von der Göltzsch wird bereits in 3 Tagen auf der Luxe Pack in Shanghai präsentiert werden. Im September dann wird er auf der internationalen Messe für Luxusverpackungen in Monaco gezeigt. Luxusverpackungen aus Recyclingpapier sind mittlerweile Realität – in höchster Qualität und brillianten Farben.  Und so tun die Mitarbeiter um Köhler-Greiz-Geschäftsführer Udo Hollbach alles dafür, dass künftig auch das neueste Smartphone oder angesagte Parfüms führender Hersteller in Schachteln aus Greizer Recycling-Papier zum Kunden geliefert werden.

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