ÖPNV stärken, Realitäten nicht verkennen!

"Woche der Mobilität - Bahn, Bus, Rad und Fuß in Thüringen auf die Überholspur!" Das Motto der Bündnis-Grünen in der heutigen aktuellen Stunde sei ein schönes Motto für all jene, die in der Stadt wohnen. Und dabei noch nicht einmal für alle Stadtbewohner, sondern nur für die Bewohner großer Städte wie Erfurt oder Jena, in denen es ein gut ausgebautes ÖPNV-Angebot gibt, sagte Dirk Bergner heute im Plenum.

Dass sich im Antrag auf eine aktuelle Stunde der Bündnis-Grünen die Worte Auto oder Pkw nicht ein einziges Mal finden, zeige, was Grüne exklusiv unter Mobilität verstehen und welche Verkehrsart sie mit herabwürdigendem Blick auf die ländlichen Regionen, die Thüringen im überwiegenden Teil aber ausmachen, zu verdrängen suchen.  Dabei gibt es nach wie vor große Landstriche, in denen man nicht mit dem auf Initiative der Grünen hoch geförderten Lastenrad zum Supermarkt fahren kann. Es gebe Gegenden, in denen der Bus nur im Schülerverkehr die Orte bedient, falls er nicht - wie in Dachwig -pünktlich zum Schulstart gestrichen werde.

Bergner forderte für die Liberalen: „einen landesweiten Verkehrsverbund für die effiziente Vernetzung von Bus und Bahn.“ Radwege gehören nach seiner Auffassung nicht zur Daseinsvorsorge.

Bergner: „Wir sagen, Daseinsvorsorge ist die Verfügbarkeit von Händlern, Ärzten, Schulen oder Kinderbetreuung auf dem Land, so dass die Fahrten dahin gar nicht erst stattfinden müssen.“

In puncto „Reaktivierung von Bahnstrecken“ bemängelte der verkehrspolitische Sprecher der Liberalen, dass das zuständige Ministerium mit angezogener Handbremse fahre. Bergner nannte hier die Reaktivierung der Höllentalbahn, mit der es zur Verlagerung von erheblichen Verkehren weg von der Straße zur Schiene kommen könnte.

An die Grünen gewandt sagte Bergner: „Bei Ihnen passen selbsternannter Anspruch und Regierungshandeln nicht zusammen.“

 

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