Grünlandumbruch bald nicht mehr erforderlich?

Der Thüringer Landtag ist einem Antrag der FDP einhellig gefolgt und hat einen Schritt hin zum Bürokratieabbau in der Landwirtschaft getan. Nun soll sich Ministerpräsident Bodo Ramelow, der am 1. November sein Amt als Präsident des Bundesrates antritt, dafür sorgen, dass die neue Regelung zur Grünlandverordnung bundesweit kommt. Zuvor hatte der Landtagsausschuss für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten nach eingehenden Debatten den FDP-Antrag befürwortet.

„Die Grünland-Verordnung ist ein bürokratisches Monster, das sich längst überlebt hat“, sagt Dirk Bergner, Landwirtschaftsexperte der FDP. Die Regelungen besagen: Äcker, die zwischenzeitlich als Grünland genutzt werden, verlieren nach fünf Jahren ihren Ackerstatus. „Den Betrieben wird dadurch jegliche Möglichkeit einer künftigen Ackernutzung entzogen.“ Letztlich bedeutet dies einen enormen Wertverlust. Warum? Ackerflächen sind etwa drei Mal so teuer wie Weideflächen.

Die Bauern wissen sich natürlich zu helfen. Wenn sie kurz vor Ablauf der Fünf-Jahres-Frist ihr Grünland umpflügen und sogleich wieder neu als Grünland ansäen, tun sie den bisherigen Vorschriften genüge. „Doch ist dies wirklich erforderlich“, fragt Dirk Bergner. „Gerade aus umweltbiologischer Sicht lautet die Antwort eindeutig Nein. Es dauert einige Zeit, bis nach der Neuansaat der Pflanzenbestand wieder eine dichte Narbe bildet. Eine solche ist jedoch die Grundvoraussetzung für eine ökologische Weidenutzung.“

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