Feuerwehren endlich wertschätzen
Die Wertschätzung
aller Fraktionen im Thüringer Landtag sollte den Kameradinnen und Kameraden der
Feuerwehren gelten. Dafür spricht sich Dirk Bergner klar aus. Als Unsinn
betrachtet er jedoch den kürzlichen Vorstoß der AfD, wonach den ehrenamtlichen
Angehörigen der Einsatzabteilungen Freiwilliger Feuerwehren Kommunalabgaben (Beiträge,
Benutzungsgebühren oder -entgelte und Real- sowie örtliche Aufwands- und
Verbrauchssteuern) erlassen werden sollten. 782 Freiwillige Feuerwehren in 821 Städten und Gemeinden mit
1.609 Ortsteilwehren, 81 Stützpunktfeuerwehren, 10 Berufsfeuerwehren und 6 behördlich anerkannte Werkfeuerwehren mit insgesamt 59.557
Feuerwehrangehörigen sowie 12.855 Jugendfeuerwehrleuten und 11.940 Mitgliedern
in den Alters- und Ehrenabteilungen gibt es in Thüringen. Ihr Dienst sei sehr
ehrenhaft und wichtig.
Es sei
jedoch einem Landesparlament nicht möglich, einzelnen Gruppen Abgaben zu erlassen, da es sich bei der Abgabenordnung um
ein Bundesgesetz handelt, so Bergner. Nach dieser Vorschrift könnten
Finanzbehörden Ansprüche aus dem Steuerschuldverhältnis ganz oder zum
Teil erlassen, wenn deren Einziehung nach Lage des einzelnen Falls
unbillig wäre. Wobei unbillig ist: Ein völlig falscher Steuerbescheid, gegen
den Widerspruch und Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht mehr zulässig
sind. Oder die Zahlung der Steuern bedroht die wirtschaftliche Existenz des
Steuerschuldners. Es sei einem Landesparlament nicht nur nicht möglich, durch
die Hintertür in einem Bundesgesetz rumpfuschen zu wollen, es sei auch unverschämt,
dass die AfD ehrenamtliche Feuerwehrleute auf eine Stufe stellen wolle mit Menschen, die
finanziell völlig am Abgrund stehen.
Leere oder unnütze Versprechungen nützen niemandem. Feuerwehren dürften nicht Mittel zum Zweck werden bei der Werbung um Parteianhänger. Vielmehr gehe es darum, diese Kameradinnen und Kameraden parteiübergreifend so gut wie möglich zu unterstützen. Und das gehe am besten mit nicht verfassungswidrigen Forderungen – ganz einfach sogar während der aktuellen Haushaltsdebatte für das nächste Jahr.
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