Energiepolitik: Grüne betreiben Augenwischerei

In einer von den Grünen beantragten aktuellen Stunde mit dem Titel "Energiewenderechner für Thüringen zeigt: klimaneutrales, kostengünstiges und versorgungssicheres Energiesystem ist möglich" beschäftigte sich der Thüringer Landtag mit einer Studie des Instituts für Regenerative Energietechnik der Hochschule Nordhausen. Es ging um die Zukunft der Energieversorgung für unser Land in Zeiten, in denen in diesem Jahr die letzten Atomkraftwerke stillgelegt werden, Kohleverstromung ein Ablaufdatum hat, und ein großer Teil der antragsstellenden Partei auch Erdgas für das ausgemachte Böse hält. Dirk Bergner, energiepolitischer Sprecher der FDP im Thüringer Landtag bezeichnete das Thema deshalb als ein drängendes mit nationaler Tragweite.

Bergner warf den Grünen, die seit 2014 in Thüringen mitregieren, die Ministerin stellen, und nun auch das Bundesministerium leiten, vor, mit dafür verantwortlich zu sein, dass die Potentiale im Energiesektor bisher nicht ausgeschöpft wurden.

„Ein klimaneutrales Thüringen ist realistisch“

„Ein klimaneutrales Thüringen ist bezahlbar“

Das sind zwei Thesen der Energiesystemmodellierung. Bergner zitierte aus dem vorliegenden Papier: „Die Berechnungen gehen von einem deutlich sinkenden Endenergiebedarf bis 2050 aus. Hintergrund der Berechnungen ist die vollständige Umsetzung der auf Bundesebene geplanten Energieeffizienzmaßnahmen - insbesondere im Gebäudebereich.“  Der Liberale machte deutlich, dass „ein deutlich sinkender Endenergiebedarf“ nichts als Augenwischerei sei und argumentierte, dass im Jahr 2020 in Deutschland ungefähr so viel Strom verbraucht wurde wie 1990. „Von Prozesswärme und -kälte, Heizung oder Mobilität haben wir da noch gar nicht gesprochen.“

Dabei sei gerade das Thema Mobilität eines, bei dem man künftig mehr Strom verbrauchen werde, wenn man möchte, dass die Bürger des Landes in Batterie betriebene Fahrzeuge umsteigen – egal ob Auto, Bus oder Bahn. Bergner plädierte deshalb für die FDP einmal mehr für eine Technologieoffenheit in der Antriebsfrage.

In der Industrie werde sich bei der Umstellung auf CO²-freie Verfahren allein in der Chemieindustrie der Bedarf etwa verzwölffachen.  Das seien dann statt der heutigen 54 etwa 650 Terrawattstunden. Die Stahlindustrie werde etwa 130 Terrawattstunden benötigen - das Zehnfache des heutigen Verbrauchs.

Auch die Digitalisierung, die immer mehr Bereiche des Lebens bestimmt, sei ein Energiefresser.

Da all diese Entwicklungen zu erheblichen Kostensteigerungen im Energiesektor führen, werde Energie mit grüner Politik bald zum Luxusgut. Bergner: „Vielleicht ist aber auch die Deindustrialisierung Deutschlands, die Einschränkung der individuellen Mobilität, das Zurück zur Selbstversorgung der Bürger auf dem Stand von 1850 das eigentliche Ziel der Grünen.“ Frei nach dem Motto: „Wir behalten die Städte an der A4 und der Rest wird bepflanzt mit Wald und Windrädern“

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