Kartoffeln essen ist gesund!
Natürlich gebe es giftige Pflanzenteile an der Kartoffel, doch das Solanin sei – nachgewiesener Maßen - in so geringen Mengen in den Knollen, den in Läden erhältlichen Kartoffeln, vorhanden, dass das total unschädlich sei. „Durch die Wahl der Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres wird dem Großteil der Bevölkerung, der die Kartoffel nicht als Pflanze im Beet stehen hat, sondern nur die Knollen im Supermarkt kennt, anderes suggeriert“, so Bergner. Wer Kartoffeln anbaut, wisse um das Gift in Kraut und Blüten – und gehe entsprechend sorgsam damit um. „Die Kunden im Supermarkt jedoch zu verunsichern, sei völlig überflüssig.“ Weder das Kraut noch Kartoffelkeime habe irgendwo jemand auf dem Speiseplan.
Vergangenen Sommer war Dirk
Bergner gemeinsam mit Landtagskollegen Robert-Martin Montag bei der Solanum
Vermarktungsgesellschaft in Niederpöllnitz zu Gast. Im Gespräch mit Yvonne
Prüfer, der Geschäftsführerin von Solanum, und Thomas Herkenrath, dem
Präsidenten des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes, informierte sich Dirk
Bergner über die Situation auf dem Kartoffelmarkt, erfuhr dort, dass die
Branche vor großen Herausforderungen steht. Auf drei Trockenjahre mit
entsprechenden Ernteausfällen folgte die Corona-Krise mit einem Absatzeinbruch
durch die teilweise Schließung der Gastronomiebetriebe. Die Düngeverordnung mit
der Ausweisung von roten Gebieten, die neue Insektenschutzverordnung und die
Marktmacht des Oligopols der großen Einzelhandelsketten belasten zudem die
Wertschöpfungskette in der Kartoffelwirtschaft. So liegen zum Beispiel die
Hauptvermehrungsgebiete für Saatkartoffeln in Vogelschutzgebieten in
Norddeutschland, in denen durch neue Vorgaben ein wirtschaftlicher Ackerbau
kaum noch möglich sein dürfte.
„Wer das Land ernährt verdient Respekt“, sagt Dirk Bergner. Die Kartoffel, von der jeder Deutsche – statistisch gesehen – 55 Kilo pro Jahr verzehrt, dürfe nicht künstlich schlecht geredet werden. Die Kartoffelbauern bräuchten diese so geschaffenen neuen Sorgen nicht.
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