Kartoffeln essen ist gesund!

"Dass die Kartoffel  zur Giftpflanze des Jahres gekürt wurde, halte ich für ein völlig falsches Signal an die Verbraucherinnen und Verbraucher“, sagt der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP im Thüringer Landtag, Dirk Bergner. Die Kartoffel sei eines der wichtigsten Nahrungsmittel in Deutschland. „Insbesondere wir Thüringer haben auf der gesunden Knolle, die so gut wie kein Fett, dafür aber Stärke, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthält, eine schöne Tradition begründet. Unsere guten Thüringer Klöße sind eine Marke – nicht mehr wegzudenken aus der deutschen Esskultur.“  

Natürlich gebe es giftige Pflanzenteile an der Kartoffel, doch das Solanin sei – nachgewiesener Maßen - in so geringen Mengen in den Knollen, den in Läden erhältlichen Kartoffeln, vorhanden, dass das total unschädlich sei. „Durch die Wahl der Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres wird dem Großteil der Bevölkerung, der die Kartoffel nicht als Pflanze im Beet stehen hat, sondern nur die Knollen im Supermarkt kennt, anderes suggeriert“, so Bergner. Wer Kartoffeln anbaut, wisse um das Gift in Kraut und Blüten – und gehe entsprechend sorgsam damit um. „Die Kunden im Supermarkt jedoch zu verunsichern, sei völlig überflüssig.“ Weder das Kraut noch Kartoffelkeime habe irgendwo jemand auf dem Speiseplan.

Dass die Wahl der Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres landauf, landab für Aufruhr sorgt, insbesondere unter den Thüringer Landwirten, kann Bergner gut verstehen.  „Plötzlich steht jeder Kartoffelbauer wie ein Giftmischer da und muss um den Absatz seines Gemüses bangen.“ Bergner selbst liebt Kartoffeln in den vielfältigsten Rezepten und natürlich die guten Thüringer Klöße. Thüringens Landtagsvizepräsident: „Ich werde mir den Appetit nicht verderben lassen und kann das auch nur den Thüringerinnen und Thüringern raten.“

Vergangenen Sommer war Dirk Bergner gemeinsam mit Landtagskollegen Robert-Martin Montag bei der Solanum Vermarktungsgesellschaft in Niederpöllnitz zu Gast. Im Gespräch mit Yvonne Prüfer, der Geschäftsführerin von Solanum, und Thomas Herkenrath, dem Präsidenten des Deutschen Kartoffelhandelsverbandes, informierte sich Dirk Bergner über die Situation auf dem Kartoffelmarkt, erfuhr dort, dass die Branche vor großen Herausforderungen steht. Auf drei Trockenjahre mit entsprechenden Ernteausfällen folgte die Corona-Krise mit einem Absatzeinbruch durch die teilweise Schließung der Gastronomiebetriebe. Die Düngeverordnung mit der Ausweisung von roten Gebieten, die neue Insektenschutzverordnung und die Marktmacht des Oligopols der großen Einzelhandelsketten belasten zudem die Wertschöpfungskette in der Kartoffelwirtschaft. So liegen zum Beispiel die Hauptvermehrungsgebiete für Saatkartoffeln in Vogelschutzgebieten in Norddeutschland, in denen durch neue Vorgaben ein wirtschaftlicher Ackerbau kaum noch möglich sein dürfte.

„Wer das Land ernährt verdient Respekt“, sagt Dirk Bergner. Die Kartoffel, von der jeder Deutsche – statistisch gesehen – 55 Kilo pro Jahr verzehrt, dürfe nicht künstlich schlecht geredet  werden. Die Kartoffelbauern bräuchten diese so geschaffenen neuen Sorgen nicht.

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