Bergner fordert: Schloss Dölau endlich sichern!
2010
wurde das Schloss an einen Privatmann verkauft und vier Jahre später von diesem
weiterverkauft an einen anderen Privatmann. Diesem seien nach Einschätzung der
Unteren Denkmalschutzbehörde die dringend notwendigen Sicherungsarbeiten nicht
zuzumuten, teilt die Landesregierung mit.
Für
den Landtagsabgeordneten Dirk Bergner ergibt sich aus der Beantwortung seiner
Kleinen Anfrage, in der Thüringens Kulturminister Prof. Dr. Hoff für die
Landesregierung die große Bedeutung des Schlosses herausgearbeitet hat, nun nur
eine Konsequenz. „Das Land muss das Schloss noch vor dem nächsten Winter zurück kaufen und Sicherungsmaßnahmen
vornehmen“, so Bergner. Parallel zu den
Sicherungsmaßnahmen sollte nach seiner Auffassung durch die Schlösserstiftung
ein Nutzungskonzept erarbeitet werden – gemeinsam mit den in Dölau Aktiven und
der Unteren Denkmalschutzbehörde.
„Die
Antwort auf meine Kleine Anfrage hat bei mir den Eindruck erweckt, dass das
Land sich hier am Rande der Landesgrenze nach Sachsen – anders als in anderen
Gegenden Thüringens – aus der Verantwortung zieht. Deshalb habe ich auch zwei
Nachfragen gestellt“, informiert Dirk Bergner.
Die
erste beschäftigt sich mit der Frage, ob die Landesregierung um den schlechten
baulichen Zustand des Schlosses weiß und welche Konsequenz sie bezüglich einer
Sicherung und Erhaltung ziehen wird. In der zweiten hinterfragt Bergner die von
der Landesregierung angedeuteten Altlasten rund um das Schloss. Die Recherchen
des Abgeordneten vor Ort zum Thema haben ihn nämlich in Sorge versetzt.
„Die
Landesregierung schreibt mir, dass ,besondere kulturhistorische Bedeutung‘ den
überlieferten Resten des romanischen Kernbaus aus dem 12./13. Jahrhundert sowie
den umfangreichen An- und Umbauten der Spätgotik zukommt. Dass das Schloss
trotz seines Bauzustandes immer noch ,wichtiger Teil der Ostthüringer
Kulturlandschaft‘ ist. Da frage ich mich doch, weshalb die politisch
Verantwortlichen in diesem Land nicht schon lange gehandelt haben“, so
Bergner. Der Bauingenieur, der das
Schloss jüngst in Augenschein nahm, weiß, dass es fünf vor 12 ist, wenn das
Schloss der Nachwelt erhalten bleiben soll.
Das
vermutlich Ende des 18. Jahrhunderts ausgestorbene Adelsgeschlecht der Familie
von Dölau hatte seinen Stammsitz in dem an der Weißen Elster bei Greiz
gelegenen Schloss Dölau. Wobei die Schreibweise derer von Dölau in den
Geschichtsbüchern variiert – von Dölau über Döhlau (bei Hof gebräuchlich) bis
Döhlen. Im Vogtland erwähnt wird zum
Beispiel 1288 ein Otto von Döhlen. Den von Dölaus gehörten im Vogtland u. a. die Orte Cossengrün, Liebau (wo es heute
noch die Reste einer Felsspornburg gibt) und Ruppertsgrün (wo in der Kirche mit
einem Epitaph an den Tod der Elisabeth von Dölau erinnert wird).
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