ÖPNV keine echte Alternative zum Auto

Dass der ÖPNV durch das 9-Euro-Ticket attraktiver wird und so viele Menschen dazu bewegt, Ihr Auto stehen zu lassen, dass eine echte Mobilitätswende möglich wird, scheint fraglich. Ein zeitweiliges Drehen an der Preisschraube reicht nach Auffassung Dirk Bergners allein nicht aus, den ÖPNV zu stärken.

Er ist vielmehr sicher: „Es mangelt nicht am Willen der Menschen, den ÖPNV zu nutzen, wenn er ihnen einen Mehrwert in ihrem Alltag schafft.“

Vielmehr müsse der ÖPNV zu einer echten Alternative werden statt nur zur Ergänzung zum eigenen Auto. Die Frage, wie das erreicht werden kann, müsse für Stadt und Land unterschiedlich beantwortet werden. „Fakt ist: Eine Politik, die auf die Wähler im urbanen Lifestyleviertel abzielt, wo man mit dem geförderten Lastenrad seine Kinder in den Bioladen fahren kann, ja ich schaue in Richtung der Grünen, nützt dem Bürger auf dem Land einfach nichts.“ Auf dem Land gebe es zu wenige Angebote des ÖPNV, um das Auto ersetzen zu können.

In den Städten Thüringens, vor allem denen, die auch eine Straßenbahn unterhalten, arbeiten die Verkehrsbetriebe schon heute an der Leistungsgrenze. Es mangelt an Fahrzeugen – viele seien veraltet. Neue Bahnen werden nicht ausreichend gefördert, Busse überhaupt nicht. Es mangelt an Fahrern.

Die SPD im Thüringer Landtag forderte während der Landtagssitzung eine engere Taktung und ein dichteres Netz. Das, so Bergner, funktioniere mit der Politik der Thüringer Landesregierung nicht. „Eine Verbesserung des ÖPNV funktioniert nur langfristig, technologieoffen und den örtlichen Gegebenheiten angepasst.“ Dass das Thüringer Infrastrukturministerium 2023 die aktuell schon unzureichenden Investitionszuschüsse für den ÖPNV weiter kürzen will, sei kontraproduktiv.

Video zur Rede Dirk Bergners im Landtag auf Youtube anschauen

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