Kommunikation muss verständlicher werden
Vergangenes
Jahr wurde auf einer vier Hektar großen Fläche ein weiteres Projekt zur
Entbuschung von Heideflächen im FFH-Gebiet (Flora/Fauna/Habitat-Gebiet) mit dem
Ziel der Wiederherstellung des Lebensraumtyps „Trockene Heiden“ umgesetzt.
Diese soll Lebensraum für selten gewordene Vögel, wie Heidelerche,
Ziegenmelker, Neuntöter, aber auch die Kreuzotter sein. Durch Beweidung sollen
die Heiden nun langfristig gehegt und einer Verbuschung vorgebeugt werden.
In
den kommenden beiden Jahren sollen keine neuen Maßnahmen umgesetzt werden.
Dann
aber wird das Projekt „Regeneration und Entwicklung von Feucht- und
Moorlebensräumen“ wirken. An rund 100 Stellen werden in diesem Jahr
Entwässerungsgräben verschlossen, um den Wasserabfluss zu hemmen und eine
Wiedervernässung einzuleiten, teilt die Ministerin mit. Durch eine natürliche
Eigendynamik sollen sich dadurch in den Folgejahren natürliche Nass- und
Feuchtlebensräume (Muldenmoore, Moor- und Feuchtwald) bilden. Investiert werden
dafür noch einmal 183.000 Euro über das „Thüringer Programm zur Förderung von
Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft“.
„Nicht
immer sind die Interessen der Anwohner auch die der Naturschützer. Wenngleich
beide den Wald erhalten sehen wollen, sind ihre Auffassungen über das Wie und
die Möglichkeiten zur Nutzung oft
unterschiedlich“, so Dirk Bergner.
Am
deutlichsten wird das nach Ansicht der Ministerin bei den Fließteichen, die
Bestandteil der Naturerbe-Fläche sind. Der Obere Fließteich ist Habitat der
Großen Moosjungfer, einer mittelgroßen Libellenart, und Entwicklungsbereich für
den Nördlichen Kammmolch. Auch Schwarzstörche sollen sich hier aufhalten.
Der
Managementplan für das FFH-Gebiet sehe aktuell keine Planungen für die
Fließteiche vor. Am Unteren Fließteich, dem so genannten Leubateich, sollen
beruhigte Bereiche für den Zwergtaucher geschaffen werden. Dem stünde eine
ungenehmigte Freizeitnutzung des Gewässers, etwa durch Badegäste oder für
Konzerte, konträr gegenüber, so die Ministerin.
„Vielleicht
wird zur Bedeutung des Pöllwitzer Waldes als Naturerbe und auch zu Sinn und
Inhalt der geförderten Maßnahmen einfach zu wenig kommuniziert. Vor allem auch
seitens des Landes sollte hier mehr getan werden. Immerhin flossen und fließen
kontinuierlich große Fördersummen in den Bereich“, wünscht sich Dirk Bergner. „Der
Akzeptanz solcher Schutzgebiete unter der Bevölkerung würde natürlich Vorschub
geleistet, wenn eine Nutzung mit Augenmaß auch durch die Bewohner umliegender
Dörfer gestattet würde“, spielt Bergner zum Bespiel auf die strittige Nutzung
des Unteren Fließteichs an.
Mit
dem Moorerlebnispfad habe die Region ein Highlight, das es nicht so häufig
gibt. Doch überregional geworben werde dafür im Tourismussektor viel zu
halbherzig, als das Ostthüringens Tourismuswirtschaft hieraus einen Mehrwert
ziehen könnte, so der Abgeordnete.
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