Polizei und jüdische Geschichte

 

Es gehört zum Alltag der Polizei in Thüringen, jüdische Einrichtungen zu sichern. Im Südharz zählen die jüdischen Friedhöfe in Bleicherode, Ellrich und Nordhausen dazu. Doch was wissen die Beamten überhaupt über die Objekte, die sie schützen? Die Landespolizeiinspektion Nordhausen hat jetzt ein Projekt angeschoben, das Schule machen sollte, sagt Dirk Bergner. In der Liegenschaft der Landespolizeiinspektion Nordhausen thematisiert eine Ausstellung die jüdische Geschichte der Region.

Landtagsvizepräsident Dirk Bergner traf vor Ort die Initiatoren der Ausstellung. "Mit dem Generationswechsel bei der Polizei geht immer auch geschichtliches Wissen zu den kontrollierten Einrichtungen verloren", berichtete ihm Jörg Böhnisch. Der Beamte versteht die Sonderausstellung deshalb nicht einfach nur als Schau, sondern vor allem als Fortbildungsmaßnahme für Polizeibedienstete. "Sie soll das Bewusstsein für Geschichte, insbesondere auch vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftspolitischer Strömungen, anheben." Das schließt ein, dass die Ausstellung unmittelbare Bezüge herstellt zum Handeln der Polizei gegen die jüdische Bevölkerung währender der Nazi-Zeit. Aber auch aktueller Antisemitismus spielt eine Rolle.

Dirk Bergner hat den Nordhäusern zu ihrem Projekt gratuliert. Die Ausstellung unterstreicht einmal mehr, dass sich die Polizisten in unserem Land als Partner der Menschen wahrnehmen. "Sie schützen und verteidigen unsere Freiheit und unsere Sicherheit. Dieses Engagement bedarf des besonderen Schutzes und der Anerkennung durch die Gesellschaft."

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