Planfeststellungsverfahren zügig durchführen!

Ist die Planfeststellungsbehörde in Thüringen personell ausreichend besetzt? Das fragte Dirk Bergner während der Fragestunde am 2. Juli im Thüringer Landtag die zuständige Staatssekretärin Susanna Karawanskij.

Während des März-Plenums hatte die Staatssekretärin den Menschen in Großebersdorf, Frießnitz und Burkersdorf, die seit 90 Jahren auf Ortsumgehungen im Zuge der heutigen B 175 warten, reinen Wein einschenken müssen. Auf Dirk Bergners damalige mündliche Anfrage hin musste sie bekennen, dass der Bau der Ortsumgehung nicht vor 2025 realisiert werden kann. Sie kündigte aber den Beginn des Planfeststellungsverfahrens für die nächsten Monate an. Ein Planfeststellungsverfahren, in dem auch alle Träger öffentlicher Belange gehört werden, dauert von Haus aus mehrere Jahre. Unnötig weiter in die Länge gezogen werden könnte ein solches Verfahren jedoch, wenn die Planfeststellungsbehörde nicht ausreichend personell besetzt oder dort Arbeitende mit anderen Aufgaben betraut werden. Ist das der Fall?

Frau Karawanskij konnte Dirk Bergners Anfrage nicht sofort beantworten, sagte aber, sie werde die Antwort nachreichen.

Vergangene Woche demonstrierten die Großebersdorfer, Frießnitzer und Burkersdorfer für den Bau einer Ortsumgehung. Während der 53. Plenarsitzung war deshalb der Bau der  Ortsumgehung während der Fragestunde erneut thematisiert worden.

Ab 2000 waren zahlreiche Varianten für eine Ortsumgehung Großebersdorf geprüft worden. Im Zuge dieser Untersuchungen wurde die Variante 11 als Vorzugsvariante herausgearbeitet. Schon im Dezember 2012 wurde diese Vorzugsvariante als zu teuer bezeichnet, woraufhin eine ortsnahe Umgehung untersucht wurde. Diese Trassenführung wurde im Rahmen einer Einwohnerversammlung im Herbst 2019 im Bürgerhaus Großebersdorf vorgestellt. Sie sah die Ortsumgehungen für Großebersdorf, Frießnitz und Burkersdorf vor.

Großebersdorfs Ortsteilbürgermeister Arnd Goldhardt hoffte wie alle anderen Einwohner der Orte, dass mit dem Bau der Ortsumgehung spätestens 2024 begonnen wird.

In Beantwortung der Kleinen Anfrage Nr. 1500, DS 7/2675, teilte die Landesregierung Dirk Bergner jedoch mit, dass für den grundhaften Ausbau der Ortsdurchfahrt Burkersdorf eine Summe von 850.000 Euro für das Jahr 2024 geplant ist. Die betroffenen Einwohner fühlen ihre Interessen seitens der Landesregierung mit Füßen getreten.

Dirk Bergner sagt nach den neuesten Ausführungen der Landesregierung zum Thema: „Die Hinhaltetaktik der Landesregierung ist aus meiner Sicht unverantwortlich. Es geht sehr eng zu auf den Ortsdurchfahrten der drei Dörfer. Es muss sich endlich etwas tun. Ich verstehe nicht, weshalb hier nicht endlich gehandelt wird.“ Für den Fall, dass sich herausstellen sollte, dass die Planfeststellungsbehörde tatsächlich unterbesetzt ist und das Verfahren deshalb nicht zügig durchgeführt werden kann, fordert Bergner die sofortige ausreichende personelle Besetzung des Amtes.

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